Herr Ginsberg, Ihre Vermögens­ver­waltungs­gesell­schaft hat ihren Sitz in Kali­fornien, dem Mekka für die Techno­logie­branche. War es unver­meidlich, dass Sie eines Tages Ihre eigenen Techno­logie-ETFs auflegen würden?

Ja, aufgrund unserer Nähe zum Silicon Valley, sind wir hautnah dran an einigen der neuesten techno­lo­gischen Inno­vationen. Es ist unsere Über­zeugung, dass neue Techno­logien wichtige Treiber sind für Inno­vation und öko­no­misches Wachstum. Deswegen ist es wichtig, dass Inves­toren adä­quaten Zugang haben zu Unter­nehmen in diesem Sektor. Basierend auf fast 20 Jahren Erfahrung mit Index­fonds, sind wir über­zeugt, dass ETFs in Verbindung mit einer inno­vativen Index­metho­do­logie hierfür am besten geeignet sind. Bei unseren Techno­logie-ETFs war es uns besonders wichtig, auf moderne Verfahren zuzu­greifen bei der Auswahl der Port­folio­posi­tionen, damit Anleger auch tatsächlich an den neuesten Themen und Trends im Techno­logie­bereich parti­zi­pieren. Um Ihnen einige Beispiele zu nennen, unsere ETFs inver­tieren unter anderem in führende Unter­nehmen aus folgenden Themen­bereichen: Künst­liche Intel­ligenz, Robotik, Soziale Medien, Cloud-Techno­logie, Genomik und Cyber­sicherheit. Unser Inno­vative-Techno­lgies-ETF, welchen wir letzte Woche an der SIX kotiert haben, bildet all diese Themen mittels eines gleich­ge­wichteten Portfolios ab.

Warum haben Sie sich für den Markteintritt in Europa entschieden gemeinsam mit HANetf?

Der europäische Vermögens­verwal­tungs­markt ist einer der grössten und liqui­desten der Welt. Der Markt­anteil von Aktien-ETFs gemessen am gesamten Vermögen euro­päischer Aktien­fonds betrug aber nur ca. 10 Prozent zur Zeit unserer Markt­eintrittes. Im US-ame­rika­nischen Markt hingegen hat dieser Wert bereits die Marke von 50 Prozent über­schritten. Da Europa ähnliche wohl­habend ist wie die USA und die Finanz­markt­strukturen auch relativ ähnlich sind, glauben wir, dass sich in den nächsten drei bis fünf Jahren eine ähnliche Entwicklung abspielen wird. Wir wollten Teil sein dieses Wachstums. Damit wir dies zeitnah reali­sieren konnten, brauchten wir einen Partner, der uns bei der Umsetzung helfen konnte. HANetfs White-Label ETF-Platt­form war für unsere Zwecke genau die passende Lösung. Aber wir hatten noch einen weiteren Grund für unseren Markt­eintritt. Unser Unter­nehmen hatte vor einigen Jahren damit begonnen, thema­tische Aktien­körbe in den USA auf den Markt zu bringen. Dabei ist uns ein bestimmtes Thema ins Auge gefallen, nämlich Cloud-Techno­logie. In den USA hatten Anleger bereits über 1 Mrd. US-Dollar in ETFs investiert, die diesen Sektor abbilden, während es in Europa noch gar keinen solchen ETF gab. Da wir an die Bedeutung und die Attrak­tivität dieses Sektors für Inves­toren glauben, haben wir beschlossen, diese Gele­genheit zu nutzen und das Thema für euro­päische Anleger inves­tierbar zu machen. Unser Cloud-Techno­logie UCITS-ETF, den wir 2018 aufgelegt haben, war der erste seiner Art in Europa und ist der einzige Cloud-ETF, der an der SIX kotiert ist.

Welchen Mehrwert können Anleger von Ihren ETFs erwarten?

Bisher haben wir drei ETFs aufgelegt, die allesamt Bezug nehmen auf Inno­vationen aus dem Techno­logie­sektor. Für Anleger, die nach high-conviction-Ideen suchen, haben wir einen Cloud-Techno­logy-ETF und einen Health­care-Inno­vation-ETF aufgelegt. Die Cloud ist das Fundament fast aller Inno­vationen im IT-Bereich. Das ist gerade in den letzten Monaten deutlich geworden, als die meisten von uns sowohl unsere Arbeit als auch unsere Frei­zeit in digi­tale Kanäle verlagern mussten. Ohne die Cloud wäre dies nicht möglich gewesen, da uns einfach die Kapa­zität gefehlt hätte. Das Thema Gesund­heit spielt an auf das welt­weite Problem alternder Gesell­schaften, die vermutlich grösste Heraus­for­derung für die betroffenen Gesund­heits­systeme. «Big Pharma» kann dieses Problem nicht lösen. Stattdessen glauben wir an interdisziplinäre Lösungen aus dem Medizin- und Technologiesektor. Für Anleger, denen solch ein Ansatz zu fokussiert erscheint, haben wir einen Innovative-Technologies-ETF entwickelt, der acht gleichgewichtete Themen in einem ETF vereint. Dieser diversifizierte Ansatz ist geeignet für Investoren, die sich Sorgen über die potenzielle Volatilität dieser einzelnen, wachstumsstarken Themen machen.

Sie wurden in Südafrika geboren, sind aber beruflich in die USA gezogen und dort verblieben. In welchen Regionen operiert Ihr Unternehmen heutzutage noch?

Ja, ich habe meine Karriere an der Wall Street bei Salomon Brothers und danach bei Barclays angefangen. Unsere Fondsverwaltungsgesellschaft konzentriert sich auf die Verwaltung und Erstellung von Indexfonds, ETFs und Indexstrategien als Grundlage für Versicherungsprodukte. In den USA konzentrieren wir uns hauptsächlich auf institutionelle Kunden, darunter Zurich Insurance, AIG und ING, mit denen wir verschiedene Indexstrategien für Renten- / Lebensversicherungen erstellt haben. Ausserhalb der USA haben wir eine Reihe von Niederlassungen, die dazu beitragen, sowohl Privatanlegern als auch institutionellen Anlegern kostengünstige Indexprodukte anzubieten. Derzeit bieten wir eine breite Palette von Offshore-Indexfonds an. Die zuvor genannten Technologie-ETFs sind unser neuestes Projekt. Diese sind seit letzter Woche alle an der SIX kotiert, sowie in London, Frankfurt und Mailand. Über die USA und Europa hinaus sind wir auch regional in Asien, im Nahen Osten und in Südafrika vertreten.

Was können unsere Leserinnen und Leser in der Schweiz dieses Jahr von Ihnen erwarten?

Wir planen, unsere Aktivitäten vor Ort auszubauen, indem wir unsere Erfahrung mit dem Technologiesektor in einer Reihe von Marktberichten und anderen Publikation festhalten und diese dann mit Investoren teilen und besprechen. Dabei werden wir das Augenmerk auch auf die strukturellen Veränderungen in unseren Gesellschaften richten in den letzten Monaten und analysieren, was das für den Technologiesektor bedeutet. Hoffentlich wird es bald wieder sicher sein, international zu reisen, da ich vorhabe, regelmässig vor Ort zu sein, jetzt wo wir endlich unsere Kotierung an der SIX verwirklichen konnten. Letztes Jahr hatte ich bereits mehrere Reisen nach Zürich und Vaduz zusammen mit HANetf unternommen und dabei auch einige Mittagsveranstaltungen für Investoren organisiert, um unsere Ideen vorzustellen. Das Feedback war sehr positiv und ich freue mich sehr darauf, unser Engagement fortzusetzen. Wir glauben, dass sich die Schweiz zu einem unserer wichtigsten Märkte entwickeln könnte, da es einer der grössten Wealth-Management-Märkte der Welt ist und Investoren für gewöhnlich sehr offen reagieren auf.

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The original article can be found at Fundplat

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